Geraten Flüchtlinge häufiger mit dem Gesetz in Konflikt als Schweizer? Sind sie weniger arbeitsam als die einheimische Bevölkerung? Wer genauer hinsieht, merkt rasch, dass bei der Beantwortung dieser Fragen Vorurteile mit Fakten vermischt werden:
Asylwesen
Integrationszentrum Gurnigelbad
Seit Januar 2023 existiert im Gurnigelbad, Rüti bei Riggisberg, ein Integrationszentrum für geflüchtete Menschen. Lesen Sie über den Werdegang dieser Kollektivunterkunft die nachfolgenden Zeitungsartikel:
2023-01-25 Sensetaler Gurnigelbad
Solidarität ohne Ablaufdatum
Die Freiwilligengruppe Offenes Scherli in Niederscherli ist von der spontanen Hilfsgruppe zur hartnäckigen Instanz in der Flüchtlingsdebatte geworden. Was braucht es, damit ausdauernde Solidarität entsteht?
Lesen Sie hier den Hauptstadt-Bericht mit Jürg Schneider, Mitglied unserer Aktionsgruppe Nothilfe: 2023-01-03 Hauptstadt Solidarität ohne Ablaufdatum offenes Scherli
Der Familiennachzug von Selahadin Amharay im Beobachter (vgl. „riggi-asyl“ – News vom 6.5.2022)
Thomas Angeli vom Beobachter hat die Situation von Selahadin Amharay auf sorgfältige Weise aufgearbeitet. Wir hoffen, dass nun etwas Bewegung in die Sache kommt.
Hier geht es zum Artikel: 2022-06-22 Beobachter Fall Selahadin Familiennachzug
News „riggi-asyl“ im Mai 2022: Willkommenskultur versus Unterdrückungskultur
Die Gastfreundlichkeit der Schweiz gegenüber ukrainischen Flüchtlingen ist überraschend und erfreulich. Möge diese Haltung diesen vulnerablen Menschen gegenüber andauern. Gleichzeitig legt die jetzige Flüchtlingskrise die Schwachstellen unserer Asylpolitik offen. Die häufig nicht begründbare Rechtsungleichheit ist stossend, und eine Angleichung in der Behandlung der verschiedenen Flüchtlingsgruppen zwingend nötig. Wie konnte es passieren, dass Geflüchtete nicht wohlwollend aufgenommen, sondern ihnen stattdessen Hindernisse in den Weg gelegt wurden? Lesen Sie dazu das Beispiel des anerkannten Flüchtlings Selahadin A. aus Riggisberg, der seine Familie nach acht Jahren wiedersehen möchte.
Wie lebt es sich im neuen Rückkehrzentrum Enggistein BE? Unsere Asylbehörden haben keine einfache Aufgabe, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Lesen Sie dazu einen kurzen Bericht.
Wichtige Neuigkeiten: Am 3. Mai 2022 brachten SRF 10 vor 10 und am 4. Mai 2022 die Republik-Zeitung eine Reportage zu einem aus der Schweiz weggewiesenen Eritreer. Er ist einer der wenigen, der auf Anordnung unserer Behörden freiwillig nach Eritrea zurückkehrte und bei seiner Rückkehr gefoltert wurde (siehe Links weiter unten). Inzwischen ist er wieder in der Schweiz und wurde als Flüchtling anerkannt. Uns ist die Korrelation der Rückkehrbereitschaft von abgewiesenen Asylsuchenden aus Eritrea und der Angst vor Repression in ihrer Heimat seit langem bekannt. Deshalb kehrt auch praktisch niemand freiwillig zurück!
Hier geht es zu den News: 2022-05-06 Neuigkeiten von riggi-asyl Mai 2022
Republik: Zustände am Bundesverwaltungsgericht St. Gallen in Bezug auf Asylentscheide
Eigentlich weist am Bundesverwaltungsgericht eine Software den Richtern die Fälle zu. Doch das Programm wird regelmässig übersteuert. Und jetzt zeigt sich: Sogar Unbefugte konnten eingreifen. Besonders häufig passiert ist dies bei Asylentscheiden.
Die neue Studie aus Bern und Zürich legte einmal mehr offen, dass in der Schweiz die Regeln für die Richterinnenauswahl eher rudimentär sind und hinter den Anforderungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zurückbleiben. Auch da ist Entwicklungspotenzial erkennbar – für die Gerichte, aber auch für die Gesetzgeber im eidgenössischen Parlament.
Hier geht es zum Artikel in der Republik: 2022-01-11 REPUBLIK Zustände am BVGer
Asyldossiers vom Geheimdienst überprüft
In gewissen politischen Kreisen entwickelte sich hartnäckig das Narrativ, dass Asylsuchende ein beträchtliches Gefahrenpotenzial darstellen. Dazu eine Statistik in der Blick-Ausgabe vom 6.1.2022. Letztes Jahr nahm der Geheimdienst 728 Asyldossiers genau unter die Lupe. Dabei empfahl er ein einziges Gesuch zur Ablehnung. In den letzten 10 Jahren sind 138 Asylsuchende als potenzielle Risiken eingestuft worden. Bei +/- 200’000 Asylgesuchen entspricht das einer relativen Zahlen von 0.069% (etwas mehr als ein halbes Promille).
Hier geht es zum Bericht: 2022-01-06-Blick-Asyldossiers-vom-Geheimdienst-ueberprueft