Das Schicksal der iranischen Familie Momeni (Mittelhäusern/Aarwangen BE)

Top integriert, aber unerwünscht: Weil ihr Asylantrag abgelehnt wurde, müssen die Iraner ihre Wohnung in Köniz verlassen.

Auch die Iranerin Shadi Momeni aus Mittelhäusern musste nach Ablehnung des Asylgesuchs ihrer Familie die Lehre in einem Demenzheim abbrechen. Nun wartet ein Leben in der Nothilfe und in einem Rückkehrzentrum.

Der Fall steht exemplarisch für ein Dilemma der Schweizer Asylpraxis.

Hier geht es zu den Berichten:

2025-04-25 Bieler Tagblatt Fam. Momeni Iran

2025-04-26 Der Bund Fam. Momeni Iran

2025-04-23 Der Sensetaler Familie Momeni

 

Onlinemedium Hauptstadt vom 24.12.2024: Kinder ohne Zukunft

Die Lebensumstände in Rückkehrzentren sind unangenehm, aber irgendwie aushaltbar, wenn sie für kurze Zeit gelten. Das impliziert der Begriff «Rückkehrzentrum»: Dass die Nothilfe eine Zwischenlösung ist, bevor Menschen in ihren Herkunftsstaat zurückkehren. Doch die Realität sieht anders aus. Viele Personen befinden sich über lange Zeit in diesem System. Im Kanton Bern leben fast 300 Personen seit mehr als einem Jahr in der Nothilfe. Fast 100 davon seit über fünf Jahren. Schweizweit befinden sich etwa 60 Prozent der Kinder seit mehr als einem Jahr in diesem System. Das teilt das Staatssekretariat für Migration auf Anfrage mit.

Lesen Sie mehr dazu: 2024-12-24 Hauptstadt Kinder ohne Zukunft komp

Berner Landbote 11.12.2024: Die Iranerin Firoozeh Miyandar im Rückkehrzentrum Aarwangen BE

Die Iranerin Firoozeh Miyandar lebt mit ihrem Mann Omid und ihrem Sohn Mohammed im Rückkehrzentrum Aarwangen BE, und sie wird aus guten Gründen nicht freiwillig ins Mullah-Regime zurückkehren.

Lesen Sie dazu den Bericht im Berner Landboten: 2024-12-11 Berner Landbote Firoozeh u. Gastbeitrag

 

 

Publikationen der Eidgenössischen Migrationskommission (EKM): Kinder und Jugendliche in Nothilfestrukturen/Rückkehrzentren

Zwei neue Publikationen der Eidgenössischen Migrationskommission (EKM) – die Studie des Marie Meierhofer Instituts für das Kind (MMI) und das dazu erstellte Rechtsgutachten der Universität Neuenburg – zeigen die Lebensbedingungen von Minderjährigen in Nothilfestrukturen und Rückkehrzentren. In der Schweiz sind rund 700 Kinder und Jugendliche davon betroffen: mehr als die Hälfte von ihnen bereits länger als ein Jahr, viele seit mehr als vier Jahren. Die Studien offenbaren den schlechten psychischen Zustand der betroffenen Kinder und Jugendlichen. In teilweise abgelegenen Rückkehrzentren sind sie traumatisierenden Erlebnissen ausgesetzt, darunter Gewalt, Suizide und gewaltsame Ausschaffungen. Häufig leben sie mit der ganzen Familie in einem einzigen Zimmer und ohne Rückzugsmöglichkeiten. Isolation, Perspektivlosigkeit und Ohnmacht schaden ihrer psychosozialen Entwicklung und ihrer psychischen Gesundheit. Die Lebensbedingungen der betroffenen Kinder sind weder mit der Schweizerischen Bundesverfassung noch mit der UNO-Kinderrechtskonvention vereinbar.

Hier geht es zur Studie des Marie Meierhofer Instituts für das Kind (MMI): 2024-10-01 EKM-Studie Kinder und Jugendliche in der Nothilfe

Rechtsgutachten der Universität Neuenburg: 2024-10-01 EKM Rechtsgutachten Nothilferegime und Rechte Kind

Magazin-Reportage: Gamze Ibrahimova, Umut Ibrahimov und Kinder im Rückkehrzentrum Enggistein

Darf es sein, dass Familien über Jahre in Rückkehrzentren in einer Art Halbgefangenschaft leben müssen? Grossfamilien in einzelnen Zimmern eingepfercht? Wird das Kindeswohl nicht sträflich vernachlässigt? Werden damit Menschen- und Grundrechte nicht mit Füssen getreten? Gamze Ibrahimova und Umut Ibrahimov haben ihre berührende Geschichte erzählt, und Christof Gertsch hat sie sorgfältig, feinfühlig und gekonnt aufbereitet und an eine grosse Leserschaft gerichtet.

Hier geht es zur Reportage: 2024-06-29 DAS MAGAZIN Im toten Winkel G. Ibrahimova